Das Klima in Spanien über das ganze Jahr verteilt

I. Einleitung: Spaniens klimatische Vielfalt im Jahresverlauf

Spanien, ein Land von bemerkenswerter geographischer Vielfalt, beherbergt mehr als nur sonnenverwöhnte Strände. Seine abwechslungsreiche Topographie, die von weiten Küstenlinien über zerklüftete Gebirge bis hin zu ausgedehnten Hochebenen reicht, schafft eine faszinierende Vielfalt an Klimazonen. Weit entfernt von einem einheitlichen Klima, präsentiert sich Spanien als ein Mosaik unterschiedlicher Wetterbedingungen, die sich über das Jahr hinweg wandeln. Tatsächlich gilt Spanien als eines der klimatisch vielfältigsten Länder Europas, was es zu einem faszinierenden Studienobjekt für Klimaforscher und zu einem abwechslungsreichen Reiseziel für Besucher macht.  

Diese klimatische Vielfalt lässt sich in mehrere Hauptzonen einteilen. Entlang der ausgedehnten Küsten und auf den Balearen dominiert das mediterrane Klima, bekannt für seine heißen, trockenen Sommer und milden, feuchten Winter. Im Norden Spaniens, in der Region, die oft als „Grünes Spanien“ bezeichnet wird, herrscht ein ozeanisches Klima mit milden Temperaturen und reichlichen Niederschlägen das ganze Jahr über. Im Südosten und in Teilen des Inlandes prägt das semiaride Klima das Landschaftsbild mit geringen und unregelmäßigen Niederschlägen. In den hoch aufragenden Gebirgsketten, wie den Pyrenäen und der Sierra Nevada, existiert ein alpines Klima mit kalten Wintern und kühlen Sommern. Darüber hinaus weisen die vor der nordwestafrikanischen Küste gelegenen Kanarischen Inseln ein subtropisches Klima mit ganzjährig milden Temperaturen auf. Nicht zu vergessen ist das kontinentale Klima, das weite Teile des spanischen Binnenlandes charakterisiert und durch extreme Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter gekennzeichnet ist.  

Die Faszination des spanischen Klimas liegt in der komplexen Interaktion verschiedener geographischer Faktoren. Der Atlantische Ozean und das Mittelmeer üben einen maßgeblichen Einfluss auf die Küstenregionen aus, während die imposanten Gebirgsketten als Barrieren wirken und eigene klimatische Bedingungen schaffen. Die Nähe zu Nordafrika trägt ebenfalls zu den warmen und trockenen Bedingungen in bestimmten Gebieten bei. Diese Faktoren führen nicht nur zu ausgeprägten regionalen Unterschieden, sondern bedingen auch die Entstehung lokaler Mikroklimata, die sich von den vorherrschenden Klimabedingungen abheben.  

Im Folgenden wird eine detaillierte Reise durch die verschiedenen Klimazonen Spaniens und deren typische Wetterbedingungen im Laufe der vier Jahreszeiten unternommen. Diese Analyse soll Lesern helfen, die klimatische Vielfalt Spaniens besser zu verstehen und bei der Reiseplanung die optimalen Bedingungen für ihre Interessen zu berücksichtigen. Dabei werden auch durchschnittliche Temperaturen, Niederschlagsmengen und Sonnenstunden für ausgewählte Städte und Regionen beleuchtet, um ein umfassendes Bild des spanischen Klimas zu zeichnen.

II. Die Klimazonen Spaniens: Eine detaillierte Übersicht

Spanien präsentiert sich als ein Land mit einer bemerkenswerten Vielfalt an Klimazonen, die maßgeblich durch seine geographische Lage und Topographie beeinflusst werden.

  • Das Mediterrane Klima (Csa, Csb): Spaniens sonnige Küsten und mehr Das mediterrane Klima, das weite Teile Spaniens prägt, ist bekannt für seine charakteristischen heißen, trockenen Sommer und milden, feuchten Winter. Innerhalb dieser Klimazone lassen sich zwei Haupttypen unterscheiden: das mediterrane Klima mit heißen Sommern (Csa) und das mediterrane Klima mit warmen Sommern (Csb). Das mediterrane Klima mit heißen Sommern ist vor allem entlang der südlichen und östlichen Küsten Spaniens verbreitet, einschließlich der Costa Brava, der Costa del Sol, Valencia und Barcelona, sowie auf den Balearen. Hier erreichen die Temperaturen im Sommer oft hohe Werte, während die Winter mild bleiben. Das mediterrane Klima mit warmen Sommern findet sich eher in Teilen Nordwestspaniens und im zentral-nördlichen Inland in höheren Lagen. Die Sommer sind hier etwas kühler, aber dennoch warm und trocken, während die Winter mild und feucht sind.  
  • Das Ozeanische Klima (Cfb): Grünes Spanien im Norden Im Norden Spaniens, in Regionen wie Galicien, dem Baskenland, Asturien, Kantabrien und Navarra, herrscht das ozeanische Klima (manchmal auch als maritimes Klima bezeichnet) vor. Dieses Klima zeichnet sich durch milde Temperaturen über das gesamte Jahr, reichliche Niederschläge und geringere Temperaturschwankungen im Vergleich zu anderen Klimazonen aus. Die stetigen Niederschläge tragen zu den üppigen grünen Landschaften bei, die dieser Teil Spaniens zu bieten hat, weshalb er oft als „Grünes Spanien“ bezeichnet wird.  
  • Das Semiaride Klima (BSk, BSh): Trockenheit im Südosten und im Inland Das semiaride Klima ist vor allem im Südosten Spaniens (in Provinzen wie Almería, Murcia und Alicante), in Teilen der zentralen Hochebenen (einschließlich Madrid und der Region La Mancha) sowie im Ebro-Tal verbreitet. Dieses Klima ist durch geringe und unregelmäßige Niederschläge, hohe Verdunstungsraten und deutliche Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sowie zwischen den Jahreszeiten gekennzeichnet. Im Gegensatz zum mediterranen Klima setzt sich die sonnige Periode hier oft über das Ende des Sommers hinaus fort.  
  • Das Alpine Klima: Kühle Höhen in Spaniens Bergwelten In den hohen Gebirgsketten Spaniens, wie den Pyrenäen und der Sierra Nevada, dominiert das alpine Klima. Dieses Klima zeichnet sich durch kalte Winter mit starken Schneefällen und kühlere Sommer aus. Die Höhe spielt eine entscheidende Rolle für die Temperaturen und die Niederschlagsmengen, wobei höhere Lagen tendenziell kälter sind und mehr Niederschlag in Form von Schnee erhalten.  
  • Das Subtropische Klima (Kanarische Inseln): Ewiger Frühling im Atlantik Die Kanarischen Inseln, die im Atlantik vor der Küste Nordwestafrikas liegen, weisen ein einzigartiges subtropisches Klima auf. Dieses Klima ist durch ganzjährig milde Temperaturen im Bereich von 18 bis 24°C und geringe Niederschläge gekennzeichnet. Die Passatwinde haben einen kühlenden Effekt, insbesondere in den Sommermonaten. Die östlichen Inseln, Lanzarote und Fuerteventura, sind tendenziell trockener als die westlichen.  
  • Das Kontinentale Klima: Extreme Temperaturen im Herzen Spaniens Das kontinentale Klima ist im weiten zentralen Binnenland Spaniens vorherrschend, einschließlich der Meseta Central, Madrid, Saragossa und Valladolid. Dieses Klima zeichnet sich durch extrem heiße und trockene Sommer sowie deutlich kältere Winter im Vergleich zu den Küstenregionen aus. Die Niederschläge sind gering und unregelmäßig und fallen hauptsächlich im Frühling und Herbst.  

III. Das Wetter in Spanien im Jahresverlauf: Eine Klimazone nach der anderen

  • Mediterranes Klima:
    • Frühling (März bis Mai): Der Frühling im mediterranen Spanien markiert den Übergang von milden, feuchten Wintern zu zunehmend warmen und sonnigen Bedingungen. Die Temperaturen steigen allmählich an , und die Anzahl der Sonnenstunden nimmt zu. Gelegentliche Schauer sind möglich, besonders im April, der im Volksmund für seine „April showers“ bekannt ist. In Städten wie Barcelona und Málaga liegen die durchschnittlichen Höchsttemperaturen im Frühling bei angenehmen Werten. Diese Jahreszeit wird oft als ideal für einen Besuch der Mittelmeerküste angesehen, da die Temperaturen angenehm sind und die Landschaft in voller Blüte steht.  
    • Sommer (Juni bis August): Der Sommer bringt heiße, trockene und sonnige Tage mit sich. Die Höchsttemperaturen erreichen oft 30°C oder mehr. Besonders entlang der Küste kann es recht feucht sein. Die levante-Winde können jedoch eine willkommene Abkühlung bringen. Die Niederschläge sind in dieser Zeit minimal, obwohl es nördlich von Valencia gelegentlich zu heftigen Gewittern kommen kann. In Urlaubsorten wie Salou erreichen die Temperaturen im Hochsommer ihren Höhepunkt. Der Sommer ist die Hauptreisezeit und ideal für Strandurlaube, kann aber besonders im Inland sehr heiß werden.  
    • Herbst (September bis November): Im Herbst kühlen die Temperaturen allmählich ab, und die Niederschläge werden wieder häufiger. Der September kann jedoch immer noch recht warm sein. September und Oktober sind in der Regel die feuchtesten Monate. In Salou beispielsweise sind die Niederschlagsmengen im Herbst höher. Der Herbst bietet angenehme Temperaturen für Besichtigungen, aber die Wahrscheinlichkeit von Regen steigt.  
    • Winter (Dezember bis Februar): Die Winter im mediterranen Spanien sind mild und relativ feucht. Die Durchschnittstemperaturen liegen bei etwa 10-13°C. Auch im Winter gibt es einige Sonnenstunden. Es gibt Unterschiede zwischen den nördlichen (feuchteren) und südlichen (trockeneren) Mittelmeerküsten. In Städten wie Barcelona und Valencia sind die Wintertemperaturen moderat. Der Winter ist im Vergleich zum Binnenland Europas mild und daher ein beliebtes Ziel für Wintersonne, obwohl mit etwas Regen gerechnet werden muss.  
  • Ozeanisches Klima:
    • Frühling (März bis Mai): Der Frühling im ozeanischen Klima Nordspaniens ist durch milde Temperaturen und zunehmende Niederschläge gekennzeichnet. Die Temperatur- und Niederschlagsdaten für Santiago de Compostela und Santander zeigen diese Bedingungen. Die Anzahl der Sonnenstunden nimmt vom Winter zum Sommer hin zu. Der Frühling in Nordspanien ist mild und die Landschaft ergrünt, aber Regen ist wahrscheinlich.  
    • Sommer (Juni bis August): Die Sommer sind warm, aber nicht heiß, mit signifikanten Niederschlägen. Die durchschnittlichen Höchsttemperaturen liegen zwischen 18 und 25°C. Es ist kühler, wolkiger und feuchter als im Rest Spaniens. In Bilbao beispielsweise liegen die durchschnittlichen Höchsttemperaturen im August bei angenehmen Werten. Die Sommer sind angenehm und grün, ideal für Reisende, die mildere Temperaturen bevorzugen, aber Regenkleidung ist ratsam.  
    • Herbst (September bis November): Der Herbst bringt moderate Temperaturen und ist aufgrund der Tiefdruckgebiete aus dem Atlantik die feuchteste Jahreszeit. Die Anzahl der Sonnenstunden ist geringer als im Sommer. Der Herbst in Nordspanien ist von Regen und gemäßigten Temperaturen geprägt.  
    • Winter (Dezember bis Februar): Die Winter sind mild und regnerisch. Die durchschnittlichen Höchsttemperaturen liegen zwischen 8 und 12°C. Es herrscht hohe Luftfeuchtigkeit und häufig Nebel entlang der Küste. Die Temperaturdaten für Santiago de Compostela und Santander bestätigen die milden Winter. Die Winter sind mild, aber feucht und oft bewölkt.  
  • Semiarides Klima:
    • Frühling (März bis Mai): Der Frühling markiert den Übergang von milden Wintern zu heißen, trockenen Sommern. Die Temperaturen und die Sonnenscheindauer nehmen zu. In einigen Binnenlandgebieten kann der Frühling eine der feuchtesten Jahreszeiten sein, obwohl die Niederschlagsmengen insgesamt gering bleiben. In Madrid beispielsweise sind die Frühlingstemperaturen angenehm. Der Frühling bietet angenehme Temperaturen vor der intensiven Sommerhitze, mit der Möglichkeit einiger Regenfälle.  
    • Sommer (Juni bis August): Der Sommer ist heiß, trocken und sehr sonnig, mit Temperaturen, die oft 35-40°C übersteigen. Die geringe Luftfeuchtigkeit kann die Hitze erträglicher machen. Es gibt nur minimale Niederschläge und hohe Verdunstungsraten. In Madrid erreichen die Sommertemperaturen hohe Werte. Die Sommer sind extrem heiß und trocken, daher sind Vorsichtsmaßnahmen gegen Hitzschlag erforderlich.  
    • Herbst (September bis November): Die Temperaturen kühlen sich allmählich ab, wenn der Winter naht. Der Herbst kann eine der feuchtesten Jahreszeiten sein, obwohl die Niederschlagsmengen relativ gering bleiben. In Madrid sinken die Temperaturen im Herbst. Der Herbst bringt eine Erleichterung von der Sommerhitze, mit der Möglichkeit vermehrter Niederschläge.  
    • Winter (Dezember bis Februar): Die Winter sind kalt, besonders im Inland, mit Temperaturen, die oft unter den Gefrierpunkt fallen. Die Niederschläge sind im Allgemeinen gering, können aber von Schnee begleitet sein, besonders in bergigen Gebieten innerhalb dieser Zone. In Madrid sinken die Wintertemperaturen deutlich. Die Winter sind kalt, besonders im Inland, daher ist warme Kleidung erforderlich.  
  • Alpines Klima:
    • Frühling (März bis Mai): In den alpinen Regionen Spaniens beginnt im Frühling der Schnee in tieferen Lagen zu schmelzen, während höhere Lagen weiterhin kalt bleiben und es möglicherweise zu späten Schneefällen kommt. Die Temperaturen steigen allmählich an, aber die Bedingungen können unvorhersehbar sein.
    • Sommer (Juni bis August): Die Sommer sind kühler als in tieferen Lagen, wobei die Temperaturen stark von der Höhenlage abhängen. Nachmittags können Gewitter auftreten.
    • Herbst (September bis November): Der Herbst bringt kältere Temperaturen und die ersten Schneefälle, insbesondere in höheren Lagen.
    • Winter (Dezember bis Februar): Die Winter sind kalt mit starken Schneefällen, was einige Gebiete ideal zum Skifahren macht. In höheren Lagen liegen die Temperaturen konstant unter dem Gefrierpunkt.
  • Subtropisches Klima (Kanarische Inseln):
    • Frühling (März bis Mai): Der Frühling auf den Kanarischen Inseln ist durch allmählich steigende Temperaturen und angenehmes, sonniges Wetter gekennzeichnet. Es ist eine ideale Zeit für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern und Walbeobachtung. Die Durchschnittstemperaturen liegen bei etwa 20-26°C. Der Frühling ist eine ausgezeichnete Reisezeit für die Kanarischen Inseln, da er warmes Wetter und weniger Menschenmassen bietet.  
    • Sommer (Juni bis August): Der Sommer ist heiß und trocken, mit Temperaturen, die oft 30°C übersteigen, besonders im Inland. Die Meerestemperaturen sind angenehm warm zum Schwimmen. Die Passatwinde sorgen für eine kühlende Wirkung. Die Durchschnittstemperaturen liegen bei etwa 25-29°C. Der Sommer ist ideal für Strandurlaube und Wassersport, kann aber sehr heiß werden.  
    • Herbst (September bis November): Der Herbst bietet warmes und angenehmes Wetter, ähnlich dem Frühling. Das Meer bleibt warm und lädt zu Strandaktivitäten und Bootsausflügen ein. Die Durchschnittstemperaturen liegen bei etwa 21-29°C. Der Herbst ist eine weitere großartige Reisezeit, mit warmen Temperaturen und weniger Menschenmassen als im Sommer.  
    • Winter (Dezember bis Februar): Die Winter sind mild, mit Tageshöchsttemperaturen zwischen 18°C und 24°C. Die Nächte können kühler sein, daher ist eine leichte Jacke ratsam. Die Niederschläge sind relativ gering und fallen hauptsächlich auf den westlichen Inseln. Die Durchschnittstemperaturen liegen bei etwa 15-22°C. Die Kanarischen Inseln sind ein beliebtes Ziel für Wintersonne und bieten milde Temperaturen, die für Outdoor-Aktivitäten geeignet sind.  
  • Kontinentales Klima:
    • Frühling (März bis Mai): Der Frühling stellt einen Übergang von kalten Wintern zu heißen Sommern dar. Die Temperaturen steigen allmählich an, und es kann zu kurzen, heftigen Schauern kommen. In Madrid beispielsweise sind die Frühlingstemperaturen moderat. Der Frühling bietet mildere Temperaturen vor der Sommerhitze, mit der Möglichkeit einiger Regenfälle.  
    • Sommer (Juni bis August): Der Sommer ist sehr heiß und trocken, mit Temperaturen, die regelmäßig 35°C übersteigen. Im Guadalquivir-Tal können die Temperaturen sogar noch höher liegen. Die Niederschläge sind gering. In Madrid erreichen die Sommertemperaturen hohe Werte. Die Sommer sind extrem heiß und trocken, was Outdoor-Aktivitäten während der heißesten Tageszeiten erschwert.  
    • Herbst (September bis November): Die Temperaturen kühlen sich allmählich ab, wenn der Winter naht. Der Spätherbst ist die feuchteste Zeit des Jahres. In Madrid sinken die Temperaturen im Herbst. Der Herbst bringt kühlere Temperaturen und vermehrte Niederschläge im Vergleich zum Sommer.  
    • Winter (Dezember bis Februar): Die Winter sind kalt, mit Temperaturen, die oft unter den Gefrierpunkt fallen. Häufige Niederschläge, manchmal auch in Form von Schnee, sind üblich. In Madrid sinken die Wintertemperaturen deutlich. Die Winter sind kalt mit häufigen Niederschlägen, daher ist warme und wasserdichte Kleidung erforderlich.  

IV. Regionale Unterschiede und Mikroklimata in Spanien

Die klimatische Vielfalt Spaniens zeigt sich in deutlichen regionalen Unterschieden und der Existenz zahlreicher Mikroklimata.

  • Nord-Süd-Gefälle: Ein markantes Merkmal des spanischen Klimas ist das deutliche Nord-Süd-Gefälle. Besonders im Winter sind die Temperaturunterschiede zwischen dem kühlen Norden und dem milden Süden erheblich. Während der Norden von kälteren Temperaturen und häufigeren Niederschlägen geprägt ist, genießt der Süden mildere Winter und trockenere Bedingungen.  
  • Küste vs. Inland: Ein weiterer wichtiger Unterschied besteht zwischen den Küstenregionen und dem Binnenland. Das Meer übt einen moderierenden Einfluss auf die Temperaturen an der Küste aus, was zu milderen Wintern und kühleren Sommern im Vergleich zu den oft extremen Temperaturen im Landesinneren führt. Die Küstenregionen weisen zudem eine höhere Luftfeuchtigkeit auf, was die Winter kälter und die Sommer schwüler erscheinen lassen kann.  
  • Einfluss der Topographie: Die vielfältige Topographie Spaniens spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung des Klimas. Gebirgsketten wie die Pyrenäen und die Sierra Nevada schaffen nicht nur eigene Klimazonen (alpines Klima), sondern beeinflussen auch die Niederschlagsmuster. So kann es beispielsweise auf der einen Seite eines Gebirges zu reichlichen Niederschlägen kommen, während die andere Seite im Regenschatten liegt und deutlich trockener ist.
  • Mikroklimata: Innerhalb der verschiedenen Klimazonen existieren zahlreiche Mikroklimata – lokalisierte Klimabedingungen, die sich von der umgebenden Region unterscheiden. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Costa Tropical in Andalusien. Dieses Gebiet genießt ein subtropisches Mikroklima, das den Anbau tropischer Früchte wie Mangos und Avocados ermöglicht, was in anderen Teilen des europäischen Festlandes kaum möglich wäre. Auch geschützte Täler oder Küstenabschnitte, die vor vorherrschenden Winden geschützt sind, können einzigartige Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen aufweisen.  
  • Wind: Bestimmte Winde haben einen signifikanten Einfluss auf das spanische Klima. Der levante, ein Ostwind in der Straße von Gibraltar, bringt oft trockenes, klares Wetter. Der leveche hingegen ist ein heißer, trockener, staubbeladener Wind aus südlicher Richtung, der besonders im Frühjahr die Vegetation beeinträchtigen kann. In Tarifa sind die starken Winde ein bekanntes Phänomen, das die Stadt zu einem beliebten Ziel für Wind- und Kitesurfer macht.  
  • Kanarische Inseln Mikroklimata: Auch innerhalb der Kanarischen Inseln gibt es erhebliche klimatische Unterschiede zwischen den einzelnen Inseln. Dies ist auf die unterschiedliche Topographie und Lage der Inseln zurückzuführen. So sind beispielsweise die Nordseiten einiger Inseln tendenziell grüner und feuchter, während die Südseiten trockener und sonniger sind.  

V. Klimadaten im Überblick: Tabellen und Grafiken

Um einen detaillierten Überblick über das spanische Klima zu geben, ist die folgende Tabelle hilfreich. Sie zeigt durchschnittliche Klimadaten für ausgewählte Städte und Regionen in Spanien, die repräsentativ für die verschiedenen Klimazonen sind.

Stadt/RegionKlimazoneDurchschnittliche Temperatur (°C)Durchschnittliche Niederschlagsmenge (mm)Durchschnittliche Sonnenstunden pro Tag
FrühlingSommerHerbst
BarcelonaMediterran15-2022-2517-22
MálagaMediterran17-2224-2919-24
Santiago de CompostelaOzeanisch11-1816-2311-17
BilbaoOzeanisch11-1618-2513-19
MadridSemiarid/Kontinental12-2022-3214-22
MurciaSemiarid17-2425-3219-26
PyrenäenAlpin5-1515-255-15
Las Palmas (Kanaren)Subtropisch20-2422-2622-26

Hinweis: Die angegebenen Daten sind Durchschnittswerte und können von Jahr zu Jahr variieren. Die Niederschlagsmengen in alpinen Regionen sind oft schwer exakt zu bestimmen und können stark variieren.

Diese Tabelle verdeutlicht die signifikanten Unterschiede in Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer zwischen den verschiedenen Klimazonen Spaniens im Laufe des Jahres.

VI. Fazit: Das spanische Klima als Reisebegleiter durch das Jahr

Das spanische Klima präsentiert sich als ein faszinierendes Spektrum an Bedingungen, das von den sonnenverwöhnten Küsten des Mittelmeers über das grüne, regenreiche Nordspanien bis hin zu den trockenen Ebenen des Inlandes und den kühlen Höhen der Gebirge reicht. Die einzigartigen subtropischen Bedingungen der Kanarischen Inseln und die extremen Temperaturen im kontinentalen Herzen des Landes ergänzen diese Vielfalt.

Die wichtigsten Erkenntnisse dieser Analyse unterstreichen die Notwendigkeit, die regionalen Unterschiede bei der Planung einer Reise nach Spanien zu berücksichtigen. Während der Sommer an der Mittelmeerküste ideal für Strandurlaube ist, bieten Frühling und Herbst oft angenehmere Temperaturen für Besichtigungen. Nordspanien lockt mit milden Sommern und üppiger Natur, ist aber ganzjährig anfälliger für Regen. Das Inland Spaniens erfordert in den heißen Sommermonaten besondere Vorsicht vor der Hitze und im Winter warme Kleidung gegen die Kälte. Die Kanarischen Inseln hingegen sind ein ganzjähriges Reiseziel mit konstant milden Temperaturen.

Für Reisende bedeutet dies, die beste Reisezeit für die gewünschte Region und Aktivität sorgfältig zu wählen. Badeurlauber zieht es im Sommer an die Mittelmeerküste, während Skifahrer die verschneiten Hänge der Pyrenäen im Winter bevorzugen. Städtereisen in Regionen mit kontinentalem Klima sind im Frühling und Herbst oft angenehmer. Es ist ratsam, die lokalen Wettervorhersagen kurz vor der Reise zu überprüfen und die passende Kleidung für die erwarteten Bedingungen einzupacken.  

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das spanische Klima für jeden Geschmack etwas zu bieten hat. Ob man die sengende Sonne Andalusiens, die sanfte Brise der Atlantikküste, die milden Temperaturen der Kanaren oder die klare Bergluft der Pyrenäen sucht – Spanien hält eine breite Palette klimatischer Erfahrungen bereit und ist somit ein attraktives Reiseziel zu jeder Jahreszeit. Die Vielfalt des spanischen Wetters ist somit ein integraler Bestandteil des Reiseerlebnisses und trägt maßgeblich zur Attraktivität des Landes bei.